Eden City, Stadt des Vergessens (1985) by Reinhard Kriese

Eden City, Stadt des Vergessens (1985) by Reinhard Kriese

Autor:Reinhard Kriese [Kriese, Reinhard]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-12T00:00:00+00:00


„Immer mehr TC fanden sich in der Gemeinschaft der Freunde", fuhr And fort, „und alle teilten die Freude an unserem Schützling Alexo. Schließlich kam auch für mich die Zeit, unterzutauchen und ein Leben im verborgenen zu führen. Inzwischen hatten wir unseren Schlupfwinkel bedeutend ausgebaut und uns mehr um die anderen TC gekümmert. Wir begannen Informationen zu sammeln und Erfahrungen auszutauschen. Uns interessierte der Sinn unserer eigenen Existenz, und wir erkannten bald unsere Rolle als Werkzeug der Administration. Kerks Bericht gab uns recht in der Annahme, -daß die Alphas keine göttlichen Wesen sind, sondern sich allmählich selbst durch Degenerierung auslöschen. Auch die Magister sind wie wir. Alexo ist der Beweis. Was uns von den Alphas, den Lebensträgern, wie sie sich nennen, trennt, ist unsere Unfähigkeit, Kinder zu bekommen. Nachdem wir nun von dem Verfall der Alphas wissen, ist dieser Tatbestand um so bedrückender für uns.

Jahrelang suchten wir nach den Gründen für unsere Unfruchtbarkeit, um mit ihr auch den Unterschied zwischen uns und den Alphas zu beseitigen. Jetzt werden natürliche Geburten unter den TC zur Notwendigkeit für das Fortbestehen der Menschheit, da ja die Alphas als Lebensträger versagen.

Wir glaubten anfänglich, daß die Ursachen unserer Unzulänglichkeit aus der Vorzeit oder der Übergangsphase zur Neuzeit herrühren, konnten aber keine Anhaltspunkte für diese Annahme finden.

Dan hatte nun die Möglichkeit, allerdings unter ständiger Entdeckungsgefahr, ein eigenes Forschungsprogramm durchzuführen, das seine Annahme, daß die Ursachen nur administrativer Natur sein können, bestätigen sollte. Heute ist Dan in der Lage, uns von dem Ergebnis seiner Arbeiten zu berichten. Wenn Ral keine Frage mehr an mich hat, würde ich Dan bitten, uns Aufklärung über eine der wichtigsten Fragen, die uns bewegen, zu verschaffen."

Dan blickte in die Runde und wartete ab, ob sich noch jemand zu Ands Schilderungen äußern wollte. Als das nicht der Fall zu sein schien, ergriff er ein kleines Buch und erhob sich von seinem Platz. Seine Augen leuchteten zornentbrannt, und seine Nasenflügel bebten vor Erregung.

„Wie And schon sagte, bewegt uns die Frage nach den Gründen für unsere Unfruchtbarkeit schon lange. Das ist verständlich, da von ihr die Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit der bevorzugten Stellung der Alphas abhängt. Damit ich recht verstanden werde, ich meine damit nicht die Rechtmäßigkeit des Zwangssystems. Das sind unmenschliche Zustände, die auch durch eine bevorzugte Stellung der Alphas nicht gerechtfertigt werden können. Sie müssen so oder so abgeschafft werden.

Bei der Klärung des Problems unserer Unfruchtbarkeit stand ich vor der Frage, ob sie biologisch bedingt oder künstlichen Ursprungs ist." Bei diesen Worten ging ein Raunen durch die Reihen der Anwesenden. „Ich kann euch gut verstehen. Aber glaubt mir, nur diese zwei Möglichkeiten bestehen. Die Untersuchung des männlichen Spermas blieb ohne Befund. Bei der Untersuchung des weiblichen Organismus waren mir auf Grund technischer Mängel und der Unmöglichkeit, diese Untersuchung an meinem Arbeitsplatz durchzuführen, von Anfang an Grenzen gesetzt. Da aber unsere Frauen für das Austragen der Magister und Alphas mißbraucht werden und während dieser ,höheren Berufung' keinerlei Komplikationen bei den Embryonen auftreten, ging ich davon aus, daß auch sie biologisch ohne Mängel ausgestattet sind. So blieb



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